Kooperation mit der Firma Christ

Dem Fachkräftemangel schon ganz früh begegnen
Otto Christ AG baut bei Kooperationstag in der Bismarckschule mit 6.-Klässlern einen Tischventilator

Memmingen (wa): Im Rahmen eines Kooperationstages zur Berufsorientierung stellten 17 gewerbliche Auszubildende der Otto Christ AG mit den Schülern der 6. Jahrgangsstufe der Bismarckschule Mittelschule Memmingen einen Tischventilator her.

Unter Federführung von Konrektor Arda Coskun und dem Ausbildungsleiter der Ausbildungsakademie der Otto Christ AG-Firmengruppe, Herrn Jürgen Bilgeri, wurde dieses Projekt erstmalig ins Leben gerufen und kann in der Nachbetrachtung als voller Erfolg gewertet werden. Wurde es doch fast durchgängig von allen Beteiligten als kurzweilige und lehrreiche Aktion bewertet. Ziel dieser Unternehmung, für das ein voller Unterrichtstag eingeräumt wurde, war die Heranführung der Schülerinnen und Schüler an den Bereich Metall und Elektronik. Bilgeri bemerkte in diesem Zusammenhang, dass es für die ansässigen Industriebetriebe in Memmingen und dem Umland immer schwieriger werde, geeignete und motivierte Auszubildende zu gewinnen. Der Bedarf sei zwar hoch, aber der Fundus, aus dem geeignete Bewerber gewonnen werden könnten, werde kleiner. Dies hänge zum einen mit der großen Zahl attraktiver Ausbildungsbetriebe zusammen, andererseits jedoch auch mit einer rückgängigen Zahl an Interessenten für die Metallausbildungsberufe. Viele Schulabgänger der Realschulen bzw.  Gymnasien zögen es zudem vor, weiter zur Schule zu gehen bzw. zu studieren, so Bilgeri. 

Mittelschulen wichtige Quelle für qualifizierten Nachwuchs
Aus diesem Grund rückten – übrigens  bereits seit einigen Jahren schon – bei vielen Memminger Unternehmen im Metall- und Elektrogewerbe die Mittelschulen immer mehr in den Fokus. Über attraktive Praktika, Einladungen in die Betriebe oder eben über Kooperationsprojekte wie dieses, versuche man schon früh, Schülerinnen und Schüler dieser Schulart für Metall- und Elektroberufe zu begeistern bzw. Kontakt herzustellen um die potentiellen Auszubildenden für ein Betriebspraktikum, das in der Regel in der 8. Klasse folgt, zu gewinnen.  So könnten sich beide, Ausbildungsbetrieb und Bewerber, schon zeitig ein Bild voneinander machen, was den Erfolg einer späteren Ausbildung beträchtlich erhöhe, so der Ausbildungsleiter weiter.

Von der Planung bis zum fertigen Produkt – Schüler waren voll bei der Sache
Am Praxistag selber wurden die  Sechstklässler in 4er Gruppen ein- und jeweils einem Auszubildenden des Unternehmens zugeteilt. Das benötigte Material, welches von dem Projekt „come-with-me“ finanziert wurde, wurde zuvor bereits von Seiten der Schule besorgt, außerdem konnten Werkzeuge der Fachräume genutzt werden und auch die Auszubildenden brachten Fachwerkzeuge aus ihrer modernen Lehrlingswerkstatt mit.  Danach wurde in den Gruppen zunächst das Vorgehen, die Planung und natürlich die Eigenschaften des zu fertigenden Endprodukts eingehend besprochen. Und dann ging`s los: Aus den einzelnen Klassenräumen drangen Geräusche wie aus einer richtigen Werkstatt, denn die Schülerinnen und Schüler durften unter Anleitung selbständig Bleche entgraten, Bohrungen und Biegekanten anreißen, Metalle und Holz mit Nieten und Schrauben verbinden, Bauteile wie Motoren, Schalter und Solarzellen montieren, verdrahten und verlöten. Und am Ende wurde der fertige Tischventilator stolz und in den allermeisten Fällen erfolgreich dem Funktionstest unterzogen. Ein toller Tag – so war der einhellige Tenor bei Schülern, Lehrern und auch bei den Vertretern der Firma Christ. Und eine Ausweitung solcher Projekttage wurde von allen Seiten gewünscht.